12.08. Tag 1 – auf geht's
Liebes Reisetagebuch,
wie versprochen berichte ich Dir heute von unserem ersten Tour-Tag. Wenn man es denn jetzt schon eine „Tour" nennen kann. Bisher saßen wir erst eine dreiviertel Stunde im Bus – von Guben nach Forst, an unseren ersten Konzertort.
Vorher hieß es aber natürlich: Busse packen. Treff an der Klosterkirche war um 6.22 Uhr. Ganz klar oder? 6.66 Minus unsere 44-Traditionsminuten.
In Forst sind wir total lieb empfangen worden. Sogar Kaffee und Kuchen stand für uns bereit. Die Kirche ist wirklich niedlich und hat uns einige Rätsel aufgegeben. Große Fenster mit buntem Glas und Rundbögen, aber gleichzeitig sonderbar ausgeformte Kreuzrippengewölbe und Spitzbögengänge. Merkwürdig… Wir haben eine ganze Weile hin und her überlegt. Ist sie romanisch, gotisch oder doch in der Neuzeit gebaut?? Die Wandtafeln haben uns schlauer gemacht: die Kirche stammt aus der Romanik, aber ist im Laufe ihres Lebens mehrfach abgebrannt oder zerstört worden und jedes Mal aufs Neue im Stile der Zeit aufgebaut worden.
Aber, liebes Tagebuch, lass uns die Geschichtsstunde beenden und zum heutigen Tag zurückkommen. Nach unserer Ankunft hatten wir viel Zeit für eine ausführliche Stellprobe. So viel Zeit sind wir gar nicht gewohnt. Der übliche Stress beim Aufbauen und Umziehen hat uns fast ein bisschen gefehlt. Aber ich will nicht klagen – der kommt sicher noch.
Das Konzert lief gemessen daran, dass es das erste der Reise war, richtig gut. Vom Publikum jedenfalls gab es „Standing Ovations". Also muss es wohl toll gewesen sein. Es gibt aber allemal noch Luft nach oben, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung berichten. Wenn wir den Stand von heute nehmen und jeden Tag ein kleines Bisschen zulegen, dann sitzt bei der Abschlussmusik jeder Ton.
Eben haben wir unsere lange Fahrt für heute angetreten. Wir sind nun auf dem Weg in Richtung Lüneburger Heide nach Visselhövede, wo wir für die nächsten Tage Quartier beziehen werden. Etwa bis Mitternacht werden wir unterwegs sein. Vor mir im Bus startet gerade ein „Schiffe versenken"-Duell und hinter mir werden die Karten ausgepackt. Vielleicht kann ich mich noch anschließen.
Damit verabschiede ich mich für's Erste von Dir.
Bis morgen,
Monique, die noch auf der Suche nach zwei verschwundenen Pauken-Takten ist.