Montagmorgen in Holland – der Mond scheint hier viel käsiger zu sein, noch schaut er leise in die Stuben, leichtes Spiel für ihn bei den Fenstern, doch einen echten Holländer stört das nicht.
In einer kleinen Hütte namens "Scouthouse" herrscht Aufbruchstimmung „Wo ist denn schon wieder meine Uhr?!“. Verschlafene Hektik und die Frage wie der ganze Krempel jemals wieder in den Koffer paßt. Irgendwie schafft es der müde Haufen doch rechtzeitig zum Treffpunkt. Nur der Bus kommt zu spät. Das wären mindestens 15min mehr Schlaf gewesen. „Tot ziens Biverwijk“ (Aufwiedersehen Biverwijk)
Es geht Richtung Hafen und mit dem Schnellboot Richtung Amsterdam – oder doch nicht? Nachdem schon die Hälfte des Chores auf dem Boot ist fällt dem holländischen Käpt'n Blaubär ein, das die andere Hälfte nicht mehr raufpaßt. Sein Statement zur Lage „Pech“. Doch Dank des Kantors unerschütterlicher Geduld und diplomatischem Geschick bekommen wir sogar unser eigenes Boot.
Nach einer halben Stunde über die Wellen brettern erreicht der Chor das in dickem Dunst eingehüllte Amsterdam. Hier ist ein paar Stunden lang Zeit zum sich die Hacken ablaufen und zum investieren in teilweise nutzlosen aber wunderschönen Schnickschnack, zum Postkartenschreiben und Toilette suchen.
Der Dunst, fäschlicherweise für Smog gehalten, riecht süßlich-würzig und scheint aus den zahllosen Coffee-Shops zu entweichen. Nicht schön aber macht lustig, für manche ein echtes High-Light, wie auch die Grachten, Museen Shoppingmeilen und Frauen in Schaufenstern. Also in Deutschland haben wir da Puppen und die haben wenigstens was an.
Am Nachmittag verschluckte der Bus uns wieder. Sein Bauch wird für viele StundenWohn- und Schlafzimmer. Erstaunlich wie elastisch sich Menschenkörper zum Schlafen verbiegen können und welche artistischen Fähigkeiten einige entwickeln können um sich im Bus fortzubewegen. Es geht Richtung Süden – nächster Halt Paris – Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Doch bis dahin ist der Chor ganz leise nur der Dieselmotor summt sonor ein Schlaflied.
Biber
Impressum – 2007-10-30 – chorfahrt.kirchenmusik-guben.de/2007/15.html