Reise der Chöre der Klosterkirche Guben – 2014

Ensemble der Klosterkirche Guben

1. Reisetag

Sonntag, 10.8.2014

Teil 1 - Teil 2

Teil 1

Mmmmmhhhhuuuaaa gäääääääähn….

Vieruhrzwanzig in der Frühe.

Ich werde in meinem Beutel vor die Klosterkirche in Guben getragen. Um mich her wuseln viele Leute, ich höre wie die Koffer heran gerollt werden. Hansi gibt hier und da Anweisungen.

Vieruhrvierunvierzig.

Jetzt ist offizielle Treffzeit, alle sind pünktlich da. Kisten und Taschen, Schlafmatten und Luftsäcke, alles wird aus der Kirche auf den Vorplatz gebracht.

Fünfuhrzehn.

Endlich, die Busse kommen. Zunächst haben wir noch andere Fahrer, unsere beiden, Micha und Rainer, wechseln erst später in Lübben zu uns. Nun wird all das Gepäck in die Busluken verstaut. Es ist erstaunlich, wie schnell und problemlos dies großen Berge dort drinnen verschwinden, da merkt man die jahrelange Übung bei unseren Packern.

Fünfuhrdreißig.

Meine Tasche wird mit mir in den Bus 1 gebracht. Jetzt kommt der schöne Augenblick, auf den ich schon so sehnsüchtig gewartet hatte: ICH BIN AUF CHORFAHRT!!!

Fünfuhrfünfunddreißig.

An der Kirchentür steht Hansi, alle anderen versammeln sich davor. Es gibt einen morgendlichen Test, ob jeder seinen eigenen Namen erkennt und mit einem „Hier“-Ruf antworten kann. Der Test wird von allen fehlerfrei bestanden. Peter spricht den Reisesegen für unsere Gruppe.

Fünfundfünfzig.

Endlich besteigen alle die Busse und kommen auch zu mir. Ohoh, die sehen aber sehr müde aus, da bekomme ich wohl was zu tun.

Sechsuhr.

Abfaaaaaaaahrt, wir winken den zurück bleibenden Eltern und Freunden zu und los gehts, raus aus Guben und auf in die weite Welt zu Konzerten, Massenquartieren, gemeinsamen Erlebnissen… Ich wickle mich genüsslich kuschelnd um meine Besitzerin und lulle sie in den gemütlichen Busschlaf.

Hach, ich freue mich so sehr, wieder dabei zu sein! Was wir wohl alles erleben werden?

Eure Edeltraut Kuscheldecke

P.S.: Huch, ich fussle

Teil 1 - Teil 2

Teil 2

Auf, auf, auf große Reise,
auf in den Thüringer Wald.
Der Bus ist heut ganz leise.
Die meisten schlafen bald.

Früh um vier die Wecker erschallten:
sie raubten uns den Schlaf!
Die, Kleinen, Jungen, Alten,
Alle standen auf, ganz brav.

Gut, so früh am Morgen lassen die Reime noch zu Wünschen übrig - da müsst ihr jetzt durch!

Und was macht der nicht-schlafende Rest auf so einer siebenstündigen Fahrt? Lesen, Spielen, Singen, Essen - und pflichtbewusst das Org-Heft studieren. Dieses scheint gleich an diesem Tag etwas verwirrend: Essen wir nu in Oberellen, in Unterellen? Da schwirrt schon wieder so ein Volkslied im Kopf herum:

Heut fahr?n wir auf Tournee -
wir freu?n uns sehr!
Ob wir aber nach Oberellen fahr?n,
oder aber nach Unterellen fahr?n,
oder aber ganz woanders hin,
weiß keiner mehr!

Als wir in Oberellen ankommen, wird geprobt. Anschließend verschwinden die wohlschmeckenden Resultate echter thüringischer Backkunst in unseren Mägen. Das erste Konzert ist alles in allem überraschend gut - nur der Kantor sollte noch ein wenig an den Choreinsätzen in der 99. feilen... Als Zugabe zur Kollekte gibt?s einen riesigen Blumentopf, um den sich in Zukunft unsere Floristin kümmert - und ein liebevoll zubereitetes Abendbrot.

Draußen beginnt es bereits zu grummeln und schließlich heftig zu schütten. Oberellen verschwindet im Wasser und wir fix im Bus. Die einstündige Fahrt durch den Gewitterregen verkürzen wir uns im Bus 2 mit fröhlichem Singen - das vertreibt die Langeweile und bei manchen vielleicht sogar die Angst vor dem Weltuntergang dort draußen.

Wir erreichen Finsterbergen gegen zehn und im strömenden Regen werden Koffer, Schlafsäcke und Isomatten ausgepackt. Klitschnass begeben wir uns zur Verteilung der Zimmer ins Gemeindehaus - zeitgleich endet draußen das Gewitter. Na wenigstens hatten wir auf diese Weise doch noch eine kleine Dusche. Nach der kurzen Nacht lassen wir uns in Windeseile nicht nur im Gemeindehaus sondern auch auf der Kirchenempore in riesige Bettenlager fallen. Gute Nacht!

Tabea