Reise der Chöre der Klosterkirche Guben – 2014

Ensemble der Klosterkirche Guben

5. Reisetag

Donnerstag, 14.8.2014

Teil 1 (Montag -- Donnerstag) - Teil 2 (Donnerstag)

Montag -- Donnerstag

Hallihallo, ich bin's mal wieder, die Edeltraut. Ich hab schon so viel erlebt auf dieser Fahrt. Na gut, meist liege ich ja im Bus. Immer bei den Fahrten kuschele ich meine Besitzerin in einen tiefen Schlaf und lausche den Unterhaltungen. Was ich da schon alles zu hören bekam! Hihi, über die Gespräche der Jugendlichen schweige ich mal lieber hier, sonst werde ich noch ganz rot (dabei bin ich doch lila). Ich höre von leckeren Thüringer Bratwürsten am Montag, von schönen Konzerten in Oberellen, Finsterbergen und Lindau, vom Sturzregen am Montagabend, vom Schnarchen in den Massenquartieren, vom Baden im Freibad... Im Bus wird wirklich viel Quatsch erzählt. Immer wenn die Leute zu lange hier drin sitzen, blödeln sie nur noch rum. Es gibt dafür sogar einen Fachbegriff: Die „Busmacke“. An einem Tag haben wir unendlich viel Schlumpfpfilme geguckt. Jetzt bin ich ganz verschlumpft und die Schlumpfmelodie kommt immer wieder als Ohrwurm durch.

So ist das im Bus. Aber das Tollste ist, dass ich seit Mittwochabend mit im Quartier sein darf. So ein Massenquartier ist ja echt spannend, immer wuselt irgendwo jemand herum. Es gibt tiefgreifende, aber auch ganz lockere Gespräche, oft bis weit in die Nacht. Wir sitzen abends auf der Terrasse bei Kerzenlicht und Käse, Oli zeigt uns Fotos vom Tag. Es wird für die Internetseite geschrieben, Videos werden gedreht. Heute Nachmittag gab es zum ersten Mal Rückenschule. Das sah sehr lustig aus, wie unsere Leute auf dem Boden lagen und mit den Hüften kreisten.

Jetzt kommt endlich mal wieder die Sonne heraus und alle nutzen die Freizeit zum Wandern in den Bergen, Spazieren in Frastanz oder einfach nur zum in der Sonne sitzen. Tja, da werde ich nicht gebraucht. Ich warte jetzt gespannt auf den Abend. Wie ich gehört habe, soll heute getanzt werden in FrasTanz!

Eure Edeltraut

Teil 1 (Montag -- Donnerstag) - Teil 2 (Donnerstag)

Donnerstag

Zum zweiten Mal konnten wir nahezu ausschlafen und wurden erst um 9 Uhr vom lieblichen Klang der bereits erwachten Kinder und dem Duft der erneut geholten „Kümmelbälle“ geweckt.

Um 10.15 Uhr folgte eine weitere Andacht und jeder konnte sein Band um einen Rosenanhänger erweitern. Danach wurde fleißig in der Kirche geprobt und gestellt. Besonderes Augenmerk dabei war für den Chor: Wie sitze ich wo richtig?

Unsere fleißigen Küchenfrauen haben uns in der Zwischenzeit ein köstliches Mahl bereitet. Natürlich durfte die tägliche Würstchenration nicht fehlen ;)

Statt Verdauungsschläfchen gab es heute ein „fachfraulich“ betrautes Sportstündchen für alle, die wollten. Dabei lernten wir die Uhr auf ganz neue Art und Weise kennen. Beim An- und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur kamen einige von uns doch sehr ins Schwitzen.

Mit entspannten Rücken und guten Gewissen konnten wir nun endlich das herrliche Wetter genießen, das so lange auf sich warten lassen hat.

Während einige ihren dringend benötigten Schlaf nachholten, erkundeten andere wandernd die bergige Gegend. Neben schönen Aussichten konnten wir unsere Bäuche mit den Gaben der Natur füllen. Statt des lang ersehnten Wiedersehens mit dem Bergsee musste ein „Leckeis“ zur Abkühlung der erhitzten Bergsteiger herhalten.

Noch am Eis schleckend hörten wir unsere fleißigen Küchenwichtel zum Essen rufen. Mit prall gefüllten Bäuchen rollten wir zur Abendmesse in der gegenüberliegenden Kirche.

Die zahlreich erschienenen Gemeindemitglieder waren von unserer musikalischen Bereicherung der Messe sichtlich gerührt und gaben uns „Standing Ovation“. Nach der Messe gingen wir schnell in ein feucht-fröhliches Beisammensein über. Highlights stellten die erneuten Anekdoten und Lieder des befreundeten Geistlichen dar, der uns unter anderem mit flüssigen Stimmungsaufhellern versorgte.

Zur Unterhaltung der besonderen Art trugen die ungeahnten Talente eines Bratschers bei. Als schottischer Kellner zeigte er sich schottenuntypisch gönnerhaft und belustigte die Allgemeinheit mit kabarettistischen Gesangseinlagen -- der Saal tobte.

Nach einem langen Tag mit Freizeit, Tanz und Spaß wurden unsere Kleinsten mit einem gemeinsamen La-Le-Lu verabschiedet und allmählich klang der Abend aus.