Reise der Chöre der Klosterkirche Guben – 2014

Ensemble der Klosterkirche Guben

8. Reisetag

Sonntag, 17.8.2014

Ganz schön früh ging heute das Weckerkonzert im Quartier los. Alle pellten sich aus ihren Schlafsäcken, rollten ihre Matten ein, packten ihre Koffer. Wirklich erstaunlich, wie innerhalb kürzester Zeit unser gemütliches Quartier geräumt und sauber ist. Ich wurde auch wieder in den Bus gebracht, nach der kurzen Nacht ist schließlich Kuscheln beim Busschlaf angesagt.

Den ersten Halt gab es auf einer Raststätte. Hier wurden leckere Stullen verteilt, die unser fleißiges Küchenteam gestern Abend geschmiert hatten. Sehr praktisch so fertig vorbereitet, da braucht man beim Essen gar nicht wach zu sein. Weiter fuhren wir kuschelnd und schlafend nach Creuzburg in die Senioreneinrichtung.

Ich musste mal wieder im Bus bleiben, gemeinsam mit den anderen Decken und Kissen. Hm, jetzt war mir langweilig.

Na endlich, das hatte ja ne ganze Weile gedauert. Es gab dort Mittagessen: Sehr leckere Gulaschsuppe und altenheim-typisches zuckerfreies rosa Dessert. Als Gegenleistung wurde natürlich ein Konzert gesungen und gespielt. Der Raum war ohne Lüftung, aber es hat wohl trotzdem schön geklungen, der Kantor war jedenfalls zufrieden.

Und nun schaukelte wieder der Bus. Da aber die meisten inzwischen doch genug geschlafen hatten, wurde eine DVD eingelegt und Sascha Grammel unterhielt uns mit seinen Puppen. Huch und dann gab`s etwas Neues: Unsere Küchenfee Susanne teilte nicht nur Kaffee aus, sie brachte jedem ein leckeres Stück Kuchen an den Platz. Naja, ich bekam natürlich keins und ich hatte Angst, dass die leckere Mohnfüllung auf mir landen könnte.

Einige Schlafkilometer später war dann endlich Toiletten-Hefekranz-Würstchen-Brot-Gurke-Apfel-Pause.

Danach wurde wieder geguckt: “Rapunzel neu verföhnt“ belustigt und berührt vor allem die Erwachsenen (allerdings spielt unsere Rapunzel-Steffi gar nicht mit).

Jetzt breitete sich allmählich Unruhe im Bus aus. Es musste aufgeräumt werden und in einer Woche sammelt sich doch ziemlich viel unter den Sitzen an. Vorfreude machte sich bei den Heimkehrenden breit, Vorfreude auf die Familie und auf das eigene Bett und die Dusche.

Und da ist das Ortsschild von Guben -- vorbei, wir haben es verpasst. Das “Lob auf unsern Busfahrer“ wird also verspätet aber mit großer Inbrunst gesungen. Wir schuckeln noch durch die Nebenstraßen um die Baustellen herum -- und sind da.

Ein kurzzeitiges organisiertes Chaos bricht aus und plötzlich sind fast alle wie von Zauberhand verschwunden. Koffer weg, Isomatten weg, Handgepäck weg, Konzertmaterialien weg, Instrumente weg, Chor weg.

Aber eine Gruppe wird weiter im Kantorat auf Chorfahrt sein, dort zusammen an der Chorfahrtszeitung arbeiten, in ihren Schlafsäcken übernachten und nach Duschen suchen.

Juchhu, und da bin ich mit dabei, das ist spannend.

Im unteren Raum wird ein Redaktionsbüro eingerichtet, Betti schmiert Stullen für alle und die Jugend feiert oben. Draußen klingt der Abend in gemütlicher Runde aus.

Ich liege zum Kuscheln bereit und denke zurück. Ich denke zurück an eine schöne Tour, an freundschaftliches Miteinander, an Busfahrten, an Andachten, an Gespräche, an Würstchen. Und natürlich an unsere Musik, die uns alle verbindet und uns zusammen in die weite Welt geführt hat.

Lächelnd sage ich: DANKE

Edeltraut (schon leicht wehmütig...)