Tournee 2017

Ensemble der Klosterkirche Guben

4. Tag

Die Depression der Chorfahrt

Okay, Depression ist etwas übertrieben, aber es war ein Härtetest auf ganzer Linie. Nachdem bis um 2 Uhr noch gefeiert wurde, fand um 6 Uhr wieder das allgemeine Aufstehen statt, wo um jede weitere Minute Schlaf und Ruhe gekämpft wurde. Vier Stunden Schlaf und am Abend dann 1,5 Stunden auf Höchstleistung. Möglich? Erstmal hieß es „Ade, Laatzen“ und mit einer „Riesenfreude“ auf fünf Stunden nichts tun – sogar die immer älter werdende Jugend war die leiseste Gruppe im Bus?! - ging es nach Flensburg. Die trotz anderer Erwartungen relativ ruhige Stadt wurde geprägt von schönen Gassen voller blühender Flora und angenehmer Seeluft sowie homosexueller Ampelmännchen, jedoch fand sich in der Hauptmeile der Nordseestadt kein Fischbrötchen.

Nach dem bisher besten Abendessen – bestehend aus Pizza – war endlich das Konzert dran in der bisher am meisten gefüllten Kirche. Unsere Spielfreude hielt sich in Grenzen, da man dem Orchester und Chor sowie Kantor die zehrende Reise ansah und die perfekten Einsätze und Sauberkeit auf sich warten lassen mussten. Nachdem am Anfang ein Chormitglied total deprimiert von der Bühne ging und nach den ersten drei Songs ohne Spielfreude sogar die Technik beim Gesang versagte, schien alles verloren. Aber das Publikum hat uns angeheizt und motiviert, und so langsam kam der Genuss des Musizierens wieder zurück. Zwar zogen sich durch das restliche Konzert weiterhin Fehler durch fehlende Konzentration, aber die Begeisterung unserer Fans in den Bankreihen ließ nicht warten und auch nicht nach! Nach einer kurzen Ansprache des Chefs nach der „Depression“ mit den Worten „Es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut“, fuhren wir nach Niebüll zu unserer Unterkunft, wo das Prinzip des Transports mittels einer Menschenkette viel Zeit einsparte und wir endlich nach einem oder zwei (oder mehr) Flensburger ins Bett fallen konnten.

(Bericht von Max)