Tournee 2018

Ensemble der Klosterkirche Guben

Montag, 6. August - 3. Tag

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Tagesbericht

Viel hatten wir heute vor: Früh aufstehen, Massenquartier räumen, Bus packen, ca. 550 km Bus fahren nach Brumovice, dort unser 3. Konzert geben in einer diakonischen Einrichtung, danach noch die letzten 30 km nach Nosislav fahren, dort Quartier beziehen, Orchester und Technik für den nächsten Tag in der Kirche aufbauen, Abendbrot essen und dann den verdienten Feierabend genießen. Soweit der Plan, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Die ersten vier Punkte haben wir brav absolviert. Die Busfahrt wurde dann anders. Zunächst war alles wie gewohnt, jeder suchte nach der besten Schlafposition (siehe Beschreibung in den Berichten der letzten Jahre) und führte den unterbrochenen Nachtschlaf fort. Bei der Mittagspause gab es endlich die ersten Buswürstchen, lecker mit Gurken und Tomaten.

Etwa eine halbe Stunde hinter Prag standen wir dann – Stau. Und wir standen und standen und standen und…. Dank Internet und Handys war bald klar, dass wir das noch sehr lange machen würden. So konnte man vereinzelt den Bus verlassen, sich die Beine vertreten oder den anderen Bus besuchen. Die Zeit wurde mit Film gucken, spielen, Kekse essen und Gesprächen überbrückt. Unsere Kinder sind dabei besonders aufgefallen, sie waren unglaublich lieb und geduldig. Da haben wir wirkliche Goldstücke! Leider musste der Kantor dann die traurige Entscheidung treffen, den Auftritt in Brumovice abzusagen und dann hoffentlich bald direkt nach Nosislav zu fahren. Nach drei Stunden Steherei konnten wir endlich weiterfahren.

12 Stunden waren wir im Bus als wir dann bei unserer Partnergemeinde gelandet sind. Wie wir es nicht anders hier kennen, wurden wir freudig und mit einem super Abendessen empfangen. Mit Gulasch, Nudelsalat, tollem Obst und leckerem Kuchen haben wir es uns gut gehen lassen. Das alles wurde uns im gemütlichen Innenhof des Hus-Hauses kredenzt. Die Kinder tobten fröhlich auf dem Spielplatz. Einige von uns bekamen Privatquartiere und genießen Badewanne und weiche, richtige Betten. Die ältere Generation lässt den Abend in einem gemütlichen Biergarten ausklingen, hier hängen die Weintrauben direkt in Mundhöhe. Ich freue mich schon auf morgen in dieser gastfreundlichen Gemeinde.

A.H.

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Unser Leben im Stau

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Uiuiuiuiuiuiui

Jetzt könnt ihr dreimal raten,
es folgt ein Gedicht vom Warten.

Überall gibt’s hier nur Teer,
wo kommt das alles denn nur her?
Gibt es da etwa noch mehr?
Jedenfalls rollt hier kein Verkehr.

Heck an Haube und Haube an Heck;
geht der Stau auch nochmal weg?
Hier kommt niemand mehr vom Fleck
und auch Fluchen hat jetzt keinen Zweck.

Wir verpassen die Ankunft um Vier,
doch dafür gibt es warmes Bier.
Das Konzert versäumen wir,
darum geht’s gleich ins Quartier.

Diese Art von Premiere
ist eine große Misere.
Sie liegt uns auf dem Herzen schwere,
trotzt sie doch unserer Musikerehre.

(geschrieben von den hinteren drei Reihen des Busses Zwei)