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Sonntag 7.8.2022 Schirgiswalde Busruhetag

„Jauchzet dem Herrn alle Welt“

Diese 8-stimmige Choralmotette von Felix Mendelssohn-Bartholdy begleitete uns an diesem Tag, ganz sonntäglich, gleich 2 mal. Einmal am Morgen, wo wir einen Gottesdienst gestalteten, und einmal am nachmittäglichen Konzert. Aber fangen wir von vorne an.

Los ging der Tag, nach einer mehr oder weniger langen Nacht, mit einem späten gemeinsamen Frühstück um erst 7:45 Uhr. Unser Catering-Team hatte wieder ganze Arbeit geleistet und uns ein wahrhaftiges Sonntagsfrühstück gezaubert. Wurst, Käse, Marmelade, Cornflakes, Nutella und sogar wahlweise weiche oder hart gekochte Eier standen zu den frischen Brötchen zur Auswahl. Zudem konnten wir auch in Ruhe den Kaffee genießen, denn wir konnten erst zu 9.00 Uhr in die Kirche. Für uns als Chor blieb eine halbe Stunde zum Einsingen, die restliche Zeit brauchte der Kantor zu seiner Vorbereitung. Jetzt werden sich einige fragen - warum denn das?

Menschenleeres Quartier mit auf dem Boden ausgebreiteten Schlafsäcken

Der Kantor wurde gebeten, den Gottesdienst komplett zu spielen, also auch die Gemeindegesänge musikalisch an der Orgel zu begleiten. Die Krux dabei war: Es handelte sich um einen katholischen Gottesdienst, der sich im Ablauf der Liturgie doch recht stark von einem evangelischen Gottesdienst unterscheidet. Unbekannt war auch, welches Tempo die Gemeinde bei den Liedern gewohnt ist. Auch die Absprachen zwischen dem Schirgiswalder Pfarrer und dem Lektor waren nicht ganz eindeutig. Da hat selbst unser Kantor eine gewisse Aufregung gespürt. Dafür waren unsere Stimmen bereits wach und klangen klar und sauber, was manchmal zu so früher Stunde schwierig ist.

Hügeliges Panorama mit Ansiedlung

Nach dem Gottesdienst wurden einige Chor- und Orchestermitglieder befragt, wie sie denn nun den Gottesdienst empfunden haben mit den besten Abläufen, den unterschiedlichsten Gebetsformen der Gemeinde, ob stehend, sitzend, kniend oder singend. Hier einige Adjektive: aktiv, abwechslungsreich, interessant, kurzweilig, musikalisch, spannend, viele neue Eindrücke, was völlig anderes, sportliche Übungen, anstrengend, der ev. Gottesdienst ist entspannter.

Weiter ging es mit Aufbau, Mittag und FREIZEIT!!!

Wanderer von hinten talabwärts laufend

Viele nutzten die Stunde zum Sonntagsmittagsschläfchen, einige gingen in den Ort und belohnten sich mit einem leckeren Eisbecher, andere vergnügten sich mit gemeinsamen Ballspielen. Die Unermüdlichen waren wandern.

Pünktlich (auch etwas, was bereits auffällig ist) waren alle zur Stellprobe wieder zusammen.

Die Kirche lud ein zum Singen. Das hatten wir am Vormittag schon bemerkt. Jetzt von der Apsis aus merkte man aber auch, dass das zu Lasten des Text-Verständnisses führte. Also hieß es einmal mehr, überdeutlich zu sprechen im Gesang. Da es noch 2 weitere Konzerte an diesem Nachmittag in der Stadt gab, hatten wir nicht viel Hoffnung auf eine große Zuhörerzahl. Desto erfreuter waren wir, als beim Einzug doch die Kirche mit ca. 50 Gästen einigermaßen besetzt war. Gemäß unseres Mottos - wir singen für jeden der uns hören will - machten wir uns ans Musizieren. In der zweiten Hälfte merkten wir, wie immer noch mehr Zuhörer in die Kirche kamen. Die anderen Konzerte waren wohl zu Ende und das „Werbesingen“ vom Vormittag trug Früchte. Man ging nicht gleich nach Hause, sondern kam noch zu uns. Das Konzert war gelungen.

Andachtstisch mit Kerzen

Nach Abbau und Abendbrot brachte uns Evi in einer sehr schönen Andacht noch den Sinn von Fäden nahe. Was hält ein Faden alles zusammen? Jeder ist ein Faden, der im Geflecht stärker wird und alles zusammenhält. So hält auch unsere Gemeinschaft durch die Kraft jedes einzelnen zusammen.

Gabriele Kussatz
(der geklammerte Micha)