Dienstag, 27. Juli 2010

Die letzte Nacht in der schönen Schule liegt hinter uns, alle wuseln durchs Haus, packen, räumen, putzen und gähnen herzhaft, da war die Nacht wohl noch etwas zu kurz...

Aber der fehlende Schlaf läßt sich an diesem Tag wunderbar nachholen: Wir fahren Bus und fahren Bus und fahren Bus. Erst gibt´s nen Film, dann nimmt jeder seine individuelle Schlafhaltung ein.

Allmählich zieht ein altbekannter vertrauter Duft durch den Bus, juchhu endlich gibts die ersten Buswürstchen. Die dazugehörige Speisekarte finden die alten Chorfahrtshasen in einer Chorfahrtszeitung der vergangenen Jahre. Die Mittagspause ist auf einer „idyllischen“ Tankstelle.

Über uns hängen tiefgraue Wolken und dann regnete es plötzlich kräftig los. So schnell ist sonst die gesamte Gruppe nie im Bus, da freut sich der Kantor weil wir pünktlich weiterfahren können.

Nach dem ausgewogenen Mahl wird im Bus natürlich erstmal Mittagsschlaf gehalten. Dabei umwabert uns noch immer der Wurstgeruch, das ist so nach dem Essen weniger lecker aber nicht zu ändern.

Nach einigen Stunden sind wir dann endlich in Rothenberg. Mitten in der schönsten Gegend, oben auf dem Berge steht eine Turnhalle, unser neues trautes Heim für die nächsten zwei Nächte. Links ein Tal, rechts ein Tal, da weiß man gar nicht wo man zuerst runterschauen soll.

Nach kurzem Auspacken dürfen wir endlich wieder in den Bus und fahren nach Mossau, unseren heutigen Konzertort. Die Kirche steht auf einem kleinen Hügel und sieht von außen ganz hübsch aus. Aber innen ist sie klein, und nicht nur klein sondern auch merkwürdig eingerichtet. Sie hat eine relativ große Empore, aber die Orgel steht auf einer extra Empore die sich halb über dem Altarraum erhebt.

Da braucht das Aufbauteam kreative Ideen um uns alle so in den winzigen Raum zu basteln, dass wir noch singen und spielen können und dass eventuell auch noch einige Zuhörer Platz nehmen können. Aber uns haben solche Probleme ja noch nie abgeschreckt.

Das Orchester wird unter die Orgel gesteckt wo den Holzbläsern ihre eigenen Töne um die Ohren donnern, der Chor steht schräg vor dem Altar, die Orff-Spieler turnen zu ihren Instrumenten. Schlagzeuger und Pauker sind so eingebaut, dass sie um in den Chor zu kommen immer zu der einen Kirchentür herausgehen und zur anderen wieder hereinkommen müssen.

Sogar den Distler können wir spielen, um den Kontakt zu unserem Organisten zu halten geht der Kantor auf die große Empore und dirigiert von dort oben in die ganze Kirche.

Dumm ist nur, dass der komplizierte Aufbau so lange dauert, dass die eingentliche Probe dann nur noch 10 Minuten dauert, den Kantor ärgerts, die anderen weniger. Aber das Konzert ist gut besucht, die Leute sind begeistert, also hat sich der ganze Aufwand mehr als gelohnt.

Zurück gehts wieder mit unseren geliebten Bussen in gehobener Stimmung. Die Kinder verschwinden mehr oder weniger schnell in ihren Schlafsäcken. Die größeren nutzen den Platz vor der Turnhalle zum tanzen: „1234, 1234, Innenschritt, Außenschritt, um den Partner rum“. Viele Schritte und Tanzrunden später ist dieser Tag vorbei, aber es schlafen längst nicht alle.

Gute Nacht

Anja Hawlitzki

Impressum – 2010-07-30 – chorfahrt.kirchenmusik-guben.de/2010/27.html