Logo: 30 Jahre Ensembles der Klosterkirche Guben

Tour '13

Proben

Sa 20.7.

So 21.7.

Mo 22.7.

Di 23.7.

Mi 24.7.

Do 25.7.

Fr 26.7.

Sa 27.7.

Tour – 2013 – 22. Juni

Zu Montag, 22.06.2013

Eine Chorfahrt, die ist lustig, eine Chorfahrt, die ist schön unser Küchenteam ist super, denn es tat uns sehr verwöhn'...

Urlaubsfeeling liegt in der Luft, als wir uns am Montagmorgen mit frischen Brötchen, Brot, Obst und Cornflakes am Buffet nach Herzenslust laben dürfen und anschließend unsere Küchenfeen den Abwasch für uns erledigen. „Hotel Chor“ kommt mir für diese Erfindung in den Sinn. Dass jede und jeder dafür seinen Anteil leistet, zeigt sich wieder beim raschen Beladen der Busse per Transportkette. Besonders unsere Jüngeren sind von diesem System begeistert und haben die Kette schon aufgestellt, bevor der erste Schlafsack auf Reisen geht.

Chorfahrer sich Matratzen und Schlafsäcke zuwerfend

Unsere Reise in Kürze:

Wetter:Sehr sonnig, sehr heiß. Klimaanlage im Bus.
Essen:Um 11:30 Uhr bei einer Raststätte. Würstchen, halbe Würstchen, Brötchen, Brot, Senf, Ketchup, Senf und Ketchup, kein Senf …
Laune:Gut. In Bus 2 wird Uno gespielt, gelesen, geschlafen.
In Bus 1 wird Werwolf gespielt, gearbeitet, geschlafen.

Nach 6 Stunden Fahrt erreichen wir den angekündigten Überraschungsort: Bad Zwischenahn. Dort fluten wir das Freibad, eine großzügige Anlage mit Rutsche, Sprungtürmen, Fußballwiese, zwei Volleyballfeldern, Eistruhe und viel Platz zum Lagern. „Leithammel“ werden bestimmt, die mit ihrer „Herde“ ins kühle Nass ziehen. „Kühles Nass“ - wie wohlklingend dieses Wort ist, kann man erst nach 30°C im Schatten ermessen! Drei Stunden sind uns dort vergönnt, die wir nach Herzenslust mit Rommee, Kartenlegen, Abhängen, Reden und ja, auch Schwimmen verbringen. Udo und Christoph fliegen kühn und toll mit Kopfsprung vom 5-Meter-Block. Das bringt ihnen die Aahs und Oohs der KollegInnen ein, die vom Rand des Nebenbeckens zusehen. Weitere mutige Kinder wie Noah und Elias folgen. Antoinette braucht da schon eher Zuspruch und Anfeuerung, denn fünf Meter von oben sind mehr als 5 Meter von unten. Dass Gemeinschaft kleine Wunder bewirkt, zeigt sich auch, als der kleine, sechsjährige Hugo, der lieber wieder umdrehen würde, sich durch unsere Zurufe doch zum entscheidenden Schritt durchringt. Stand ihm eben noch die Sorge ins Gesicht geschrieben, taucht er stolz und vor Selbstbewusstsein strahlend wieder aus dem Becken heraus.

Sprung vom Sprungturm

Chorfahrer am Rand des Schwimmbeckens

Chorfahrerin im Sprung

Weitere 1,5 Stunden Fahrt später erreichen wir Papenburg: Hinter einem Kanal zur Rechten sind die einheitlichen Backsteinhäuser wie in einem Computerspiel fein säuberlich aufgereiht. Die Rasenhöhe beträgt einheitlich 3,1cm, jeder weitere Millimeter würde 30€ Strafe kosten. Meist fehlen die Zäune und es ist zu sehen, was die Bewohner haben (oder auch nicht) und was sie sind. Ein Paradies für Hobbypsychologen: Zeig' mir Deine Papenburg und ich sag' Dir, wer Du bist.

Wir wurden hier sehr herzlich empfangen.

Doch akkurate Aufteilung von Raum und Zeit (und Melone) tut Not, wie wir gleich am eigenen Leib erfahren: 3 Toiletten, davon eine mit eigensinniger Spülung und Dusche im Garten erfordern logistisches Geschick für knapp 70 Reisende. Direkt neben den Gemeinderäumen liegt der Gottesdienstraum, der mit Ausnahme des Altarraumes auch zur Übernachtung genutzt werden darf/muss. Die Speisung mit Melone ist eine Prüfung, ob man sich beherrschen und teilen kann – Hotel Chor wartet mit speziellen Trainingseinheiten auf! Aber auch speziellem Verwöhnprogramm, denn unser jahrelang erfahrenes Küchenteam zaubert im Handumdrehen belegte Brote, Schnittchen mit Fisch und Obststücke.

Die Nähe zur Küste lässt sich in der heißen Abendsonne noch nicht erahnen. Wer das Gesellschaftsspiel „Piazza“ kennt ist überrascht: Neben der Kirche befindet sich der kreisrunde Platz, auf dem die 4 Kartenfiguren als Bodenlegearbeit zu finden sind.

Im Schein von sieben Kerzen kommen wir nach dem Abendbrot am Altar zusammen. Evi lässt uns andächtig werden: Was wäre, wenn der Kantor nun Bus fahren wollte, Martha das Dirigat übernähme, Friedemann Geige spielte, Anja Bass sänge, Micha die erste Geige spielte und unser Busfahrer die Internetpräsens gestaltete?! - Das ginge wohl, aber es ginge nicht gut, denn jeder hat besondere Gaben bekommen, die er in der Gemeinschaft einsetzen kann. Als Symbol dafür bekommen wir für unser Chorfahrtsband den zweiten Sammelanhänger: Einen silbernen Notenschlüssel mit Note.

Mild ist die Abendluft und im Scheine des Vollmonds kommen einige dann mit ihren Luftsäcken und Schlafmatrazen im Garten zur Ruhe, andere im Kirchenschiff, in der Präsidentensuite auf der Empore, unsere Jüngsten im Kinderzimmer, unsere Großen im Jugend-Gemeinderaum und die Damen im „Frauenzimmer“. Jede und jeder eingehüllt in ihren und seinen Traum, was Hotel Chor für den nächsten Tag wohl bereithalten wird.

A.E.