Tour – 2013 – 24. Juni
Mittwoch, 24. Juli 2013
von Brotkrumen, Geschirr und deren Weckqualitäten
7:30 | - kafferührend Geschwätzige betreten den Garten des Quartiers
- Ich schlafe weiter
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7:45 | - der Wecker klingelt und füllt so das quartierübliche Weck-Konzert
- ich schlafe weiter
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8:00 | - Angesagter Frühstücksbeginn - Schritte, Gespräche, Teller und Tassen in forte ergänzt die meine persönliche Auferstehungs-Messe
- Ich schlafe weiter
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8:10 | - Brotkrumen kitzeln mein Gesicht
- ich schlafe weiter
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8:25 | - Lisa setzt in der Arie "Wecket den Verschlafenden" ihr Solo ein, in welchem von einem in 20 Minuten bevorstehenden Aufbruch erzählt wird
- WACH
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… ja ich bin wach.
Mir schießen Gedanken in den Kopf, die mein Hirn eigentlich noch
gar nicht in der Lage sein sollte zu verarbeiten. Doch es
klappte. In diesen Gedanken ist neben "Du musst dein Zeug weg
räumen", "Du musst deine Konzertkleidung angezogen haben", "Du
musst das Material für das Altenheimsingen bereitstellen." vor
allem von "du verpasst dein Frühstückskaffee" die Rede. Ich sprang
auf, schaute mich um und sah, dass kein Mensch weder Tasse noch
Kaffee für mich bereit hielt. Ich begab mich auf die Reise zur
Quartierküche, krallte so gut ich es in meinem morgendlichen
Wahrnehmungsnebel konnte einen Plastikbecher und die daneben
stehende Kanne. Ich goss ein und stellte mit Erschrecken fest, das
dies kein Kaffee war. Ich trank den Schluck Tee und griff die
nächste. Nach drei Kannen hatte ich dann schlückchenweise meinen
Becher gefüllt. Der Zucker stand zum Glück bereits vorportioniert
in Form von Würfeln bereit. Bei der Milch war das Glück in etwa
das selbe. Somit war der wichtigste

Punkt des Morgens abgehakt. Also auf zur nächsten Aufgabe – Zeug
wegräumen. Dies war leicht getan. Ein Griff, ein paar Schritte,
wieder loslassen, fertig! Wenn da dieses "Mist! Ich hab die Hälfte
vergessen!" nicht wäre. Also noch einmal los, auch dieses Zeug
geholt und verstaut. Alle weiteren Punkte klärten sich nahezu von
selbst. Mein lieber Manfred (Technik-Mann 2) hatte sich bereits um
den Punkt "Material" gekümmert. Bei der Konzertkleidung reichte
eine kleine Konversation mit dem lieben Hanskanzler. Der sprach zu
mir: "sorge dich nicht, diese Musik wird nicht deine sein!" Ich
war fertig und stand zwischen einer Meute von konzertwütigen
Kampfmusikern. Doch der Abmarsch verzog sich aufgrund von
verspäteten dieser Rasse um etwa 10 Minuten. Ach Lisa, dein
Einsatz deines Solos war zu früh.
Michael Tobias Graff


Busruhe-Tag heißt nicht Mobilitätslosigkeit
von einem Fahrstuhl und dessen Tagesreise für eine Kiste
Notenständer
Im Johannes-Stift in Papenburg
Nach der Wanderschaft, der konzertwütigen Kampfmusiker bot sich
Torsten und mir eine sehr interessante Art und Weise der
mechanisch, elektrisch sowie elektronisch realisierten Möglichkeit
mühelos Höhenunterschiede innerhalb eines Gebäudes zu
egalisieren. Kurz: eine Fahrstuhlreise der Extraklasse. Aufgabe
war es eine Notenständerbox von EG (Erdgeschoss) in das 3. OG
(Obergeschoss) zu transportieren. "Nehmt den Fahrstuhl" hat man
uns gesagt, das ginge wohl schneller. Torsten und ich Griffen das
besagte Objekt und los geht die Reise.
Ich versuche diese stichpunktartig fest zu halten.
- Fahrstuhl kommt -> bereits beladen mit 3 Wäschekörben
- wir steigen zu -> beladen mit
+ Torsten
+ Sarah
+ Ich
+ Notenständerbox
- Fahrstuhl fährt anstatt nach oben in den Keller
– 3 Wäschekörbe
+ 3 Wäschekörbe
- Fahrstuhl kommt erneut im EG an
– 3 Wäschekörbe
+ 1 Omi (Rollstuhl)
+ 1 Altenpflegerin
- 1. OG
+ 1 Omi (Rollstuhl)
+ 1 Altenpflegerin
– die selbe Omi – weil "passt nicht"
– die selbe Altenpflegerin – ebenfalls weil "passt nicht"
- 2. OG
+ 1 Omi (Rollator) – das wiederum passt
+ 1 Altenpflegerin
- 3. OG
– Torsten
– Sarah
– Ich
– Notenständerbox
– 1 Omi (Rollstuhl)
– 1 Omi (Rollator)
– 2 Altenpflegerinnen
10 Minuten also brauchten wir um alle Etagen kennen zu lernen und mal "schnell" die Notenständer nach oben zu bringen.
Jaja! "Es geht so schneller!" haben sie gesagt.
Michael Tobias Graff
Wir acht Supersänger gingen nach unserem gemeinsamen singen im
Altenheim zum Stadtbummel in Papenburg. In triefender Hitze
erreichten wir unsere lang ersehnte Eisdiele.
Wir alle holten uns die verdiente Kugel Eis vom Taschengeld. Gut
gelaunt und natürlich sangesfreudig verabschiedeten wir uns. Der
Chef persönlich preiste uns mit lobenden Worten. Wenn ihr es
schafft, meine Gäste zum klatschen zu bringen, dann gibt es noch
eine Kugel Eis gratis.
Nichts einfacher als das: kurze Aufstellung und los ging es mit
dem Kanon "Mordgens in der Frühe" voller Inbrunst. Der Applaus
lies natürlich nicht lange auf sich warten und schon gab es die
2. Kugel. Wir gingen freudestrahlend weiter unser Taschengeld
ausgeben.
Es grüßen die 8 Supersänger